Wir setzen auf persönliche Beziehungen.
Ein Freund ist ein Mensch, der mich annimmt, wertschätzt und versteht. Auf Freunde kann ich mich jederzeit verlassen, und Freunde können auf mich zählen. Davon gingen die ehemaligen Patienten aus Fachkrankenhäusern der Diakonie aus, als sie 1956 die ersten Freundeskreise gründeten, und das ist auch heute noch das Programm der Freundeskreise. Das Zusammensein ist geprägt von Freundschaft, von offenem Austausch und von gegenseitiger Unterstützung. Persönliche Beziehungen und Freundschaft werden als Grundlage für ein zufriedenes Leben ohne Suchtmittel angesehen.

Wir sehen den ganzen Menschen.
Unsere Angebote zielen auf die körperliche und seelische Gesundheitsförderung der Gruppenteilnehmer/innen. Es geht darum, eine zufriedene Abstinenz zu erreichen und eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens zu finden. Dabei sind christliche Grundwerte, insbesondere die Liebe zum Nächsten, das Fundament. Nach diesem Verständnis gehören die Freundeskreise zur Diakonie. Wir sind jedoch offen für alle.

Quelle: Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe Bundesverband e.V.

Der Verein dient ohne Vorbehalt der freien und ungebundenen Betreuung Suchtkranker und ihrer Angehörigen auf freiwilliger Basis. Darunter ist zu verstehen: Die Betreuung erfolgt ohne Rücksicht auf die Zugehörigkeit zu Konfessionen, politischen Parteien, ethnischen Zugehörigkeiten, Herkunft und dergleichen.

Wir begleiten Abhängige und Angehörige gleichermaßen.
Wir sehen die Auswirkungen von Sucht auf das Familiensystem und betrachten Sucht daher als Familienkrankheit. Deshalb sind Freundeskreise nicht nur für abhängige Menschen offen, sondern genauso für Partner/innen, Kinder, persönliche Freunde/innen und Arbeitskollegen/innen von Suchtkranken oder Suchtmittelmissbraucher/innen. Alle bekommen den Raum in der Gruppe, den sie für die Bearbeitung ihrer eigenen Probleme benötigen. Vielerorts gibt es auch spezifische Gruppenangebote.

Wir begleiten in eine zufriedene Abstinenz.

Suchtkrankheit kann nur dann zum Stillstand kommen, wenn der Suchtmittelkonsum eingestellt wird. Ein abhängiger Mensch ist nicht in der Lage, dauerhaft den Suchtmittelkonsum zu steuern oder zu kontrollieren. Den Entschluss zur Suchtmittelabstinenz trifft jedes Freundeskreismitglied selbstbewusst und eigenverantwortlich. Die Gruppe begleitet den Prozess zur Entscheidungsfindung als solidarische Gemeinschaft und unterstützt in Krisensituationen.
Für die Gesellschaft fordern Freundeskreise kein generelles Verbot von Suchtmitteln, unterstützen aber Maßnahmen zu Beschränkungen, zum Beispiel von Zugangsmöglichkeiten.
Durch Information, Öffentlichkeitsarbeit, Prävention und Prophylaxe setzen wir uns für einen bewussten Umgang mit Suchtmitteln ein und tragen nach außen, dass ein Leben ohne Suchtstoffe lebenswert ist.

Wir sind für alle Suchtformen offen.

Aufgrund unserer Entstehungsgeschichte sprechen wir mit unserem Gruppenangebot in erster Linie Menschen an, die Probleme mit Alkohol und/oder Medikamenten haben.
Die Gruppen sind jedoch offen auch für andere Süchte.
Freundeskreise bemühen sich um Offenheit, denn sie wollen ebenso Menschen ansprechen, die oftmals nicht nur von einem Suchtmittel abhängig sind.
Auch wir, die Neue Suchtselbsthilfe der Freundeskreise Südniedersachsen e.V. bietet Hilfestellung für alle Suchtformen an.

Stoffgebundene Suchtformen sind z. B. Abhängigkeiten von Alkohol, Medikamenten, Nikotin oder illegale Drogen wie Cannabis oder Kokain oder nicht-stoffgebundene bzw. Stoffungebundene Suchtformen wie z. B. Glücksspiel, Medienabhängigkeit, Kaufsucht oder Arbeitssucht.

Dieselbe Bedeutung haben für uns alle Formen der Co-Abhängigkeit und deren Erkrankungen wie z.B. Depressionen.

Somit steht nicht das Suchtmittel, sondern der Mensch mit seinem Abhängigkeitsverhalten bzw. suchtförderndes Verhalten im Mittelpunkt.

Sucht ist eine Familienkrankheit und alle Mitglieder sind behandlungsbedürftig.

Wir leisten ehrenamtliche Hilfe.
Ehrenamtlich aktive Mitarbeiter/innen geben persönliche Erfahrungen an Interessierte weiter und informieren über Suchterkrankungen.
Wir begleiten Menschen mit Suchtproblemen und leisten Motivationsarbeit. Bei Bedarf gehen wir mit zu Beratungsstellen, Fachkliniken und Behörden und bieten Hausbesuche an.
Die Unabhängigkeit der Selbsthilfegruppen und der Grundsatz der Hilfe zur Selbsthilfe stehen immer an erster Stelle. Die Übernahme von Aufgaben bringt jedoch oft auch finanzielle Belastungen mit sich für diejenigen, die sich ehrenamtlich engagieren. Deshalb ist die Sucht-Selbsthilfe auch auf Spenden und öffentliche Gelder angewiesen

Wir sind Freundeskreise.

Freundeskreis bedeutet: Ein Kreis von Freunden.

Die Grundwerte der Freundeskreisarbeit spiegeln sich im Logo wieder.

Die drei Figuren stehen für Menschen, die in einer Freundeskreis-Gruppe zusammenkommen. Sie haben unterschiedliche Lebens- und Suchterfahrungen gemacht – was durch die unterschiedlichen Farben ausgedrückt wird. Sie sind einander zugewandt. Das steht für die freundschaftlichen Beziehungen in der Gruppe.

Die Gruppe bzw. der Freundeskreis wird durch ein oval geschwungenes Band symbolisiert. Die Menschen finden darin Halt. Wie stark sich jemand an den Freundeskreis bindet, ist seine Entscheidung. Auf den Halt durch den Kreis kann er sich jedoch stets verlassen.

An einer Stelle ist das Band geöffnet. Damit wird ausgedrückt, dass Menschen in die Freundeskreise kommen und dort einen Platz finden. Umgekehrt können sie den Freundeskreis auch wieder verlassen, aber auch wieder zurückkehren.

Die Figuren stehen auf einer Grundfläche, dem Symbol für die Basis. Das kann für eine einzelne Gesprächsgruppe der Freundeskreis sein, zu dem sie gehört. Es kann auch der Landesverband sein oder der Bundesverband, denn die Gruppen sind in gewachsene Strukturen und eine starke Gemeinschaft eingebunden.

In der Organisation der Freundeskreise spielt die Basis die wichtigste Rolle. Eine durchlässige und gute Kommunikation zwischen den einzelnen Ebenen ist unverzichtbar, um Informationen, Wünsche und Strömungen wahrzunehmen, gegebenenfalls zu verändern und gemeinsam zu tragen.

Im Laufe ihrer Entwicklung haben sich Freundeskreise organisiert und Strukturen geschaffen. Wir haben Landesverbände und den Bundesverband gegründet. Durch diese Gemeinschaft sind wir als Freunde verbunden. Ein Netzwerk der persönlichen Hilfe ist entstanden. Die gewachsenen Organisationsstrukturen werden von allen Mitgliedern anerkannt. Die Mitglieder leisten auch einen finanziellen Beitrag für die Gemeinschaft.
Die Präsentation der Freundeskreise in der Öffentlichkeit erfolgt durch die Wort- und Bildmarke des Freundeskreis-Logos.
Freundeskreise sind keine anonymen Gruppen. Die Gruppenbegleiter/innen sind namentlich als Ansprechpartner/innen bekannt.

Wir arbeiten im Verbund der Suchtkrankenhilfe.

Freundeskreise arbeiten im Behandlungsverbund der Suchtkrankenhilfe partnerschaftlich mit anderen Institutionen zusammen, insbesondere mit Beratungsstellen und Fachkliniken. Wir verstehen uns als verlässliche Säule dieses Systems. Ehrenamtliche und hauptamtliche Suchtkrankenhilfe ergänzen sich vor Ort.
Auf Landes- und Bundesebene sind die Freundeskreise über ihre Mitgliedschaft im Gesamtverband für Suchtkrankenhilfe im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e. V. (Berlin) und in der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (Hamm) in den Behandlungsverbund eingebunden.
Mit anderen Sucht-Selbsthilfeverbänden gibt es gute Kooperationen.

Quelle: Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe Bundesverband e.V.

Die Einrichtungen der Suchtselbsthilfe sind nicht nur als Ergänzung zum professionellen Suchthilfeangebot zu betrachten. Sie stellen im Gegenteil ein eigenes Unterstützungssystem dar, das einen quantitativ und qualitativ wesentlichen Beitrag zur Überwindung von Suchtproblemen leistet.

Quelle: Landespräventionsrat Niedersachsen

Selbsthilfegruppen bieten ortsnahe und unbürokratische Hilfen. Oftmals sind sie erste Anlaufstelle für Menschen mit Suchtproblemen. Zum einen dient die Gruppe der Motivation zur Auseinandersetzung mit dem Suchtmittelkonsum und der Therapievorbereitung und -begleitung. Darüber hinaus besitzt sie eine stabilisierende Funktion im Rahmen der Nachsorge und der beruflichen und sozialen (Re-) Integration.

Quelle: Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen

 

Zurück zur Startseite